Body Shaming
Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper ist eine der Hauptursachen für seelisches Leiden für Frauen aller Altersgruppen.
Mutmachende Studienergebnisse
In einer Studie von Ellen R. Albertson & Kristin D. Neff & Karen E. Dill-Shackleford (2014) führte eine Gruppe von Frauen mehrerer Generationen ein kurzes 3-wöchige Selbstmitgefühlstraining unter wissenschaftlicher Aufsicht durch, um die Auswirkungen von Selbstmitgefühl auf die Körperunzufriedenheit von Frauen zu untersuchen.
Die Ergebnisse der Untersuchung konnten zeigen, dass die Teilnehmerinnen der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe eine signifikant stärkere Verringerung der Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper sowie Körperscham aufwiesen und gleichzeitig eine größere Zunahme von Selbstmitgefühl und Körperwertschätzung verzeichnen konnten. Alle diese Verbesserungen konnten auch noch 3 Monate nach dem Training noch festgestellt werden.
Selbstmitgefühl kann dir als emotionale Regulierungsstrategie also dabei helfen, dich selbst trotz deiner Unvollkommenheit zu akzeptieren.
Körperunzufriedenheit und Körperscham als Quelle psychischer Belastungen
Körperliche Unzufriedenheit und Körperscham sind bei Frauen in westlichen Gesellschaften so weit verbreitet, dass das Phänomen auch als „normative Unzufriedenheit“ bezeichnet wurde – es gilt also quasi als “normal” als Frau mit seinem Körper unglücklich zu sein.
Die Studienautor*innen weisen darauf hin, dass Körperunzufriedenheit und Körperscham als zentrale Faktoren für die Entwicklung von Essstörungen gelten und auch mit weiteren psychischen Störungen wie Depressionen und Angstzuständen, geringerem Selbstwertgefühl, schlechterer Lebensqualität, geringerer körperlichen Aktivität und anderen ungesunde Verhaltensweisen vergesellschaftet sind. Menschen, die ihren Körper in irgendeiner Weise als unattraktiv, unerwünscht oder beschämend erleben, sind demnach besonders anfällig für psychische Probleme und Störungen.
Selbstmitgefühl kann die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper bei Frauen also nachweislich verringern. Ein freundlicher, sanfter und verständnisvoller Umgang anstelle eines harten Urteils wirkt der Neigung zur Selbstkritik entgegen. Zudem hilft uns Selbstmitgefühl, unsere körperliche Erscheinung aus einer umfassenden Perspektive zu betrachten und durch die Bewusstmachung von Verbundenheit zu erkennen, dass uns unserer Unvollkommenheit mit allen anderen Menschen verbindet.
Die wesentliche Komponente der Achtsamkeit wirkt ebenfalls mildernd: Mit Achtsamkeit gelingt es, sich selbst nicht zu sehr mit den schmerzhaften Gedanken („Mein Körper ist unattraktiv!“) und Emotionen (“Ich fühl mich zu dick, um liebenswert zu sein!“) zu identifizieren.
Selbstmitgefühl führt zur Zufriedenheit mit dem eigenen Körper
Selbstmitgefühl kann aber nicht nur die negativen Auswirkungen von Körperunzufriedenheit und Scham abfedern, sondern Frauen auch dazu befähigen, ihren Körper wert zu schätzen und ihn trotz Gewicht, Form und Unvollkommenheit zu mögen, zu akzeptieren und zu respektieren.
Selbstmitgefühl ist mit positiven Geisteszuständen wie Optimismus, Lebenszufriedenheit und Dankbarkeit verbunden und kann ein Gefühl der Wertschätzung und des Respekts für den eigenen Körper, so wie er ist, ermöglichen.
Menschen mit hohem Selbstmitgefühl vergleichen sich weniger mit anderen und ihr Selbstwertgefühl ist weniger vom wahrgenommenen Aussehen abhängig.
Eine Reihe von Studien konnte außerdem zeigen, dass Selbstmitgefühlskompetenzen auch ein guter Schutz gegen gesundheitsschädliche Essstörungen sind.
Wenn du noch mehr über diese mutmachenden Studienergebnisse wissen willst, kannst du hier die Originalstudie nachlesen.
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