“Seht ihr die Wolke, die in diesem Stück Papier schwebt? Wenn ihr genau hinschaut, könnt ihr sie sehen. Ohne die Wolke gibt es keinen Regen; ohne Regen können die Bäume nicht wachsen, und ohne Bäume können wir kein Papier herstellen.“
THICH NHAT HANH
Der vietnamesische Zen-Mönch Thich Nhat Hanh verdeutlicht in einem augenöffnenden Beitrag in seinem Buch „Mit dem Herzen verstehen“, dass wir das ganze Universum in einem Blatt Papier finden können. Diese Art von Verbundenheit nennt er „Intersein“. Wenn wir die Dinge genau betrachten, werden wir feststellen, dass alles miteinander verwoben ist und wir gegenseitig voneinander abhängig sind. Menschen, Tiere, Pflanzen, das Wetter, die Elemente – alles ist miteinander verbunden – das eine bedingt das andere.
Die Natur ist unsere Lebensgrundlage, ohne sie können wir nicht existieren – dies wird in Tagen wie diesen mehr als deutlich. Je mehr wir diese unabänderliche Verbundenheit begreifen, umso mehr wird unser Bestreben wachsen, dafür zu sorgen, dass es auch unserer Umwelt und unseren Mitmenschen gut geht – wirkt sich dies doch schließlich auch auf unsere eigene Lebensqualität aus.
Selbstmitgefühl für mehr Verbundenheit
Wenn du diese Verbundenheit, das Intersein, tiefer begreifst, kann dir das auch dabei helfen, mit dir selbst mitfühlend umzugehen und zu verstehen, dass du stets tust, was und wie du kannst und dass du nicht die alleinige Kontrolle über dein Leben hast. Eine Vielfalt an Faktoren ist und war dafür ausschlagend, was, wer und wie du heute bist und was du tust. Oft sitzen wir der Illusion auf, dass wir alleine beeinflussen können, wie unser Leben verläuft, doch das können wir nur bedingt. (vgl. Neff, 2012)
Verbundenheit macht dankbar
Wenn du dich sozial ständig vergleichst und in die Wettbewerbsfalle gelangst, untergräbst du damit auch deine Wahrnehmung für Verbundenheit. Wenn du dir stattdessen immer wieder bewusst machst, wieviel Gutes und wieviel Unterstützung du laufend in deinem Leben erfährst, wie viele Lebewesen, die Natur, Tiere und Menschen, täglich an deinem Wohlergehen und Überleben mitwirken, kann dich das mit Dankbarkeit und eben diesem kraftvollen Gefühl der Verbundenheit erfüllen. Und das wird unweigerlich dazu führen, dass auch dein Mitgefühl für deine Umwelt und deine Mitwelt wächst. (vgl. Gilbert & Choden, 2014)